Ziel: Förderung ausländischer Schüler*innen trotz sprachlicher Barrieren
Unter Migrantenkindern, die in der Regel erst in eine Übergangsklasse der Mittelschule eingeschult werden, befinden sich nicht selten Kinder, deren kognitive Fähigkeiten und deren Vorbildung sie zum Besuch einer weiterführenden Schule befähigen. Ihre sprachlichen Defizite lassen aber einen Erfolg in regulären Klassen weiterführender Schulen zweifelhaft erscheinen. In den Übergangsklassen der Mittelschulen sind sie wegen des heterogenen Leistungsvermögens der Schülerschaft jedoch schnell unterfordert.
An drei städtischen Realschulen in München (Städt. Wilhelm-Busch-Realschule, Städt. Carl-von-Linde-Realschule und Städt. Ludwig-Thoma-Realschule) sind besondere, sog. Internationale Klassen eingerichtet, die Migrantenkindern eine unterrichtsintegrative, erfolgsorientierte Förderung von leistungsstarken Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache bieten.
In den Internationalen Klassen wird auf die Mittlere Reife vorbereitet, wie sie an allen Realschulen in Bayern abgelegt wird.
Besonderheiten der Internationalen Klassen
abweichende Stundentafel in relevanten Fächern
Lehrkräfte mit Erfahrung im Unterrichten von Schüler*innen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist
ausgebildete Lehrkräfte im Bereich Deutsch als Zweitsprache
Sprachsensibler Unterricht in den Sachfächern
innere Differenzierung in Kernfächern je nach Vorbildung
überschaubare Klassenstärke im Hinblick auf individuelle Förderung
Austausch und Zusammenarbeit mit Schüler*innen aller Klassen innerhalb des Konzepts der Ganztagsklasse
Elternarbeit unter besondere Berücksichtigung sprachlicher Barrieren
gemeinsamer Unterricht von internationalen und Regelklassen in einzelnen Fächern
Wechsel in eine Regelklasse bei behobenen sprachlichen Defiziten
Lernmodule zur Berufsorientierung und Berufsfindung
zusätzlicher Unterricht in Deutsch, Englisch und den Profilfächern
darüber hinaus Förderunterricht in den Prüfungsfächern